Cholera Ausbruch in Haiti

Die Cholera ist nun bestätigt, über 150 Menschen sind schon schwer erkrankt. Sie werden vor dem Krankenhaus auf dem Parkplatz behandelt. Über 1500 zeigten auch schon Symptome. Diese tödliche Krankheit hat einen schnellen Verlauf, die Inkubationszeit beläuft sich auf 2-3 Tage. Die ersten Fälle wurden aus dem Gebiet der Reisproduktion gemeldet. Nach dem schweren Erdbeben im Januar leben noch viele Menschen unter unhygienischen Zuständen in Zeltstädten.

Die Welt ist klein geworden und man muss auch hier in Deutschland vor einer Ansteckung Angst haben. Fluggäste können jederzeit diese Krankheit ins Land bringen. Zur Vorbeugung empfiehlt sich vor allem die Einhaltung hoher hygienischer Standards, vor allem die Bereitstellung hygienisch einwandfreien Trinkwassers. Eine besonders einfache, aber bislang kaum bekannte Möglichkeit der Trinkwasserdesinfektion ist die Nutzung einer PET-Flasche zur Sonnenlichtaussetzung von Wasser unterschiedlichen Ursprungs. Dieses, auch SODIS genannte Verfahren ist von der Weltgesundheitsorganisation (WHO) in seiner Wirksamkeit anerkannt.

Die frühere intramuskuläre Impfung ist als veraltet und wirkungslos zu beurteilen. Neuere Entwicklungen (Schluckimpfung) sind wirksamer und verträglicher und schützen auch zu einem gewissen Grad vor dem klassischen Reisedurchfall. Ein neuer oraler Cholera-Impfstoff wirkt nicht nur antibakteriell (gegen den Erreger) sondern zusätzlich antitoxisch (gegen das Choleraexotoxin).

Cholera ist eine schwere, bakterielle Infektionskrankheit vorwiegend des Dünndarms, die durch das Bakterium Vibrio cholerae verursacht wird. Die Infektion erfolgt zumeist über verunreinigtes Trinkwasser oder infizierte Nahrung. Die Bakterien können extremen Durchfall und starkes Erbrechen verursachen, was zu einer schnellen Austrocknung (Exsikkose) mit Elektrolytverlust führen kann. Obwohl die meisten Infektionen ohne Symptome verlaufen (etwa 85 %), beträgt die Letalität bei Ausbruch der Krankheit unbehandelt zwischen 20 und 70 %. Die Krankheit kann epidemisch auftreten und ist in Deutschland meldepflichtig.