Corona, die Blaupause der Spanischen Grippe?

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Die Spanische Grippe: Eine Geschichte der Pandemie von 1918

Coronakrise: Die zweite Welle wird im Herbst kommen! Wie das Beispiel der Spanischen Grippe zeigt, die 1918 zum Ende des Ersten Weltkriegs ausgebrochen ist. Auch sie sei im Frühjahr zunächst lokal und extrem ungleich verteilt aufgetreten, sagt Drosten. Durch Ausgangssperren et cetera und offenbar einem starken saisonalen Effekt im Sommer, sei die Krankheit gar nicht mehr bemerkt worden, bevor sie in einer Winterwelle mit Infektionsketten an allen Orten zurückgekommen sei. Insgesamt wird die weltweite Zahl der Todesopfer durch die Spanische Grippe auf bis zu 50 Millionen Menschen geschätzt. Die meisten von ihnen starben während der zweiten Welle. Quelle Drosten

Vor mehr als hundert Jahren, als der blutige Weltkrieg sich nach vier Jahren seinem Ende zuneigt, gewinnt eine todbringende Seuche an Fahrt – die sagenhafte Pandemie der Spanischen Grippe. Von Tag zu Tag wächst das Heer der Toten, Epidemiologen werden später von weltweit 20 bis 50, manche gar von 100 Millionen Grippeopfern sprechen.
Rechtzeitig zum 100. Gedenkjahr legt Medizinhistoriker Harald Salfellner einen bilderreichen Band vor, der die Seuche nicht nur in ihren globalen Zusammenhängen veranschaulicht. In 30 Kapiteln schildert der Autor die unklaren Ursprünge, den Verlauf der einzelnen Wellen und das Krankheitsbild der gefürchteten Lungenentzündungen, denen die Ärzte damals weitgehend hilflos gegenüberstehen, das qualvolle Sterben junger Zivilisten und Soldaten, das Verröcheln der Mütter mit dem Säugling im Arm. Salfellner macht die Menschen hinter den anonymen Schreckenszahlen sichtbar.
Mit seinen mehr als 250 Abbildungen ist der vorliegende Band zur Spanischen Grippe nicht nur die erste umfassende Chronik zur Seuche überhaupt, sondern auch eine faszinierende Zeitreise zu den verhängnisvollen Schauplätzen dieser größten Gesundheitskatastrophe der Menschheitsgeschichte.