Das Licht ist aus, wir gehn nach Haus, rabimmel rabammel

Das Licht wird in der Laterne getragen, Tradition ist für viele Deutsche Kinder der Martinstag, an dem schon in den Kindergärten, für diesen Tag, die Laternen gebastelt wurden. Zu meiner Zeit sammelte man die runden Käseschachteln und kaufte buntes Pergamentpapier. Das Papier wurde um die Schachtel geklebt und mit Draht wurde eine Aufhängung gebastelt. Man nahm eine Kerze und setzte sie in die Mitte, nahm einen Stock und die ganzen Nachbarskinder gingen bei Einbruch der Dunkelheit singend durch die Strassen. Man klingelte bei den Leuten, sang denen ein Liedchen und wir bekamen Süßigkeiten. Diese Tradition dürfte jetzt nur noch in den Geschichtsbüchern zu lesen sein, denn der Hl. St. Martin wurde abgeschafft. Dafür haben wir ja das Zuckerfest und Halloween dazubekommen.

In vielen Kindergärten und Schulen dürfen die St.-Martins-Umzüge nicht mehr nach dem Kirchenpatron genannt werden. Mit Rücksicht auf Kinder mit anderem religösen Hintergrund heißen sie jetzt einfach „Laternenumzug“. Ein Fall von Integrationsbemühung oder ein Fall von „Gehts noch“?
Es gibt jetzt die Rote Karte für St. Martin: Hier 

Laterne, Laterne, Sonne, Mond und Sterne… from G A I S on Vimeo.

Erster Umzug in Bocholt
Seit fast einem Jahrhundert ist auch in Westfalen der Martinsumzug ein fester Bestandteil des Martinsbrauches. Den ersten Umzug initiierte 1910 der Bocholter Heimatverein.

Erste Laternen aus Rüben
Wurden früher die Laternen noch aus ausgehöhlten Runkelrüben oder später aus Papier gebastelt, so gibt es heutzutage natürlich auch elektrische Laternen aus dem Kaufhaus. Die Martinslieder, die bei den Umzügen gesungen werden, stammen aber teilweise noch aus dem Mittelalter.

Schade dass sich Deutschland abschafft. Vielleicht müssen wir uns ein neues Land suchen, in dem wir unsere Traditionen weiterleben können.

Ich geh mit meiner Laterne from G A I S on Vimeo.

Die Lichter werden nicht nur wegen der fehlenden Laternen der Kinder ausgehen.