Ein paar Zeilen für das Wochenende: Frauen können im Gegensatz zu Männern viele Dinge gleichzeitig erledigen. Frauen sind sehr vielschichtige Wesen und kennen unzählige Seinszustände. Sie kochen, putzen, oder machen sich fertig. Frauen sind Meister im fertig machen. Das dauert natürlich immer, wenn eine Frau sich fertig macht, dabei erlebt der Mann die Bedeutung von Ewigkeit. Das muss Gott gemeint haben, als er die Ewigkeit schuf.
Man kann eine Ewigkeit in ihrer ganzen Bedeutung gar nicht erfassen, außer, wenn eine Frau sich fertig macht. Aber das Ergebnis kann sich sehen lassen. Wirklich beeindruckend, also meistens zumindest. Frauen verstehen es, aus dem was ist, das zu machen, was sein soll. Männer versuchen dies immer wieder, Frauen können das ganz von selbst. Natürlich ist es dann meist zu spät, viel zu spät, für das, was man eigentlich vorhatte, aber es ist schön anzusehen. Natürlich sollte man das nicht anfassen. Wenn einem Mann etwas gefällt, will er es immer anfassen, aber das haben Frauen gar nicht gern. Ansehen und bewundern ja, aber nicht anfassen, auf keinen Fall. Sonst macht die Frau den Mann fertig und das geht ganz schnell, oft mit einem einzigen Wort. Auch das müssen Frauen nicht lernen, das gehört einfach dazu.
Von Zeit zu Zeit befällt die Frau noch ein anderer Seinszustand, nämlich das Einkaufen. Für den Mann erscheint das eher wie eine Krankheit, aber für die Frau ist das, das Paradies. Sie weiß dann zwar nicht wohin mit dem ganzen Zeug, aber darum kümmert sie sich später. Zunächst einmal erlebt sie das Paradies und kauft ein. Natürlich dauert auch das eine Ewigkeit, zumindest erscheint es dem Mann so, aber für die Frau ist dieser paradiesische Zustand immer zu kurz. Wenn es einer Frau gelingt, den Mann zu überreden, sie in dieses Paradies zu begleiten, erlebt er die Hölle. Stundenlang ziehen sie durch die Geschäfte, immer wieder probiert die Frau etwas Neues an und fragt: „Was hältst Du davon?“ Und wenn er nicht gleich begeistert ist, geht das Spiel weiter– endlos. Irgendwann versucht der Mann das Spiel zu beenden und wenn seine Frau zum 72igsten Mal aus der Kabine kommt, sagt er: „fantastisch, das ist toll, das musst du unbedingt nehmen“. Nutzt aber nix, nutzt gar nix. Das Spiel geht weiter.
Und dann ist da noch der Seinszustand des Redens. Eine Frau kann stundenlang reden, ohne dass für ihren Mann zu erkennen ist, wovon sie eigentlich spricht. Aber das ist auch gar nicht der Sinn des Redens, der Sinn des Redens ist das Reden. Deswegen sucht der Mann da auch immer vergeblich den Sinn. Er erkennt einfach nicht, wie elementar wichtig das Reden ist – also zumindest für Frauen. Aber auch, wenn das Reden keinen Sinn hat, die Frau will, dass der Mann ihr zuhört. Vielleicht redet sie nur, damit er zuhört. Und vielleicht hört er nicht zu, weil sie wieder redet. Wenn sie was sagen würde, würde er ihr natürlich sofort zuhören, aber wenn sie redet, schaltet er spätestens nach dem dritten Satz ab und versinkt in seiner Mitte. Er ruht in sich.
Ein Mann kennt nur zwei Seinszustände: Arbeiten und Wohnen.
Entweder er arbeitet, oder er wohnt. Wenn ein Mann wohnt, versinkt er innerhalb weniger Minuten in einen Zustand der Glückseligkeit, Gedankenstille tritt ein und er ruht in sich. Diesen Zustand versuchen ZEN-Mönche seit Jahrtausenden zu erreichen, meist vergeblich, aber jeder Mann kann das innerhalb von Minuten. Das braucht er nicht zu lernen, das ist eine ganz natürliche Begabung. Sobald aber eine Frau sieht, dass ein Mann wohnt, aktiviert das in ihr ein Beschäftigungsprogramm: „Ei, du tuscht grad nix, tätscht mer mal……“ Sie meint tatsächlich, der Mann tut nichts, aber er wohnt und das erfordert sein ganzes Sein. Mehr braucht ein Mann nicht um glücklich zu sein, es genügt ihm zu wohnen. Aber in seiner grenzenlosen Liebe reißt er sich aus diesem paradiesischen Zustand des Wohnens und tut, was die Frau will, trägt den Mülleimer runter, zieht seine Pantoffeln wieder an – und wohnt, er versinkt wieder in den paradiesischen Zustand des unmittelbaren SEINS, zumindest für ein paar kostbare Sekunden, denn sobald der Mann wieder wohnt, fällt der Frau wieder ein, was er tun könnte und das Spiel beginnt von vorn. Und so erlebt der Mann die Bedeutung von Hölle. Bis dahin war das nur ein Wort, aber jetzt macht er die lebendige Erfahrung, was Hölle wirklich ist. Und da er diesen Zustand nicht lange aushalten kann, denn Männer können nichts lange aushalten, versucht er wieder in diesen Glückseeligen Zustand des Wohnen zu kommen und erlebt so ständig wechselnd Himmel und Hölle. Geschrieben vom Tepperwein Partner 🙂
Da habe ich ein passendes Hörbuch gefunden: Totsein hatte sie sich immer anders vorgestellt. Das ist ja doch etwas ganz Spezielles. Und der Weg dahin: Ausgerechnet Dieter, ihr Dieter, der nie in die Puschen kommt, ist ihr nach zig Jahren Ehe so mir nichts dir nichts an die Gurgel gesprungen! Dann liegt man plötzlich erwürgt im Flur – und gerät natürlich ins Grübeln: Wie ist das überhaupt geregelt da oben im Himmel, mit dem Sein, ähm Nichtsein? – Bestens, darf Sabine nach unappetitlicher Zwischenlagerung bei der Gerichtsmedizin feststellen. Sogar so gut, dass man bald seine Rachegelüste gegenüber mörderischen Gatten vergisst. Und wen man hier so alles kennenlernt…
Da unten realisiert Dieter in der Zwischenzeit: Wer keine echten Steherqualitäten hat, der sollte die Finger vom Töten lassen! Man hat in der Zeit danach so viel Hudelei, das sollte man sich vorher wirklich ganz genau überlegen …
Zu den Klängen der „Never Comebacks“ und „Forever Gones“ jagt da oben währenddessen ein Fest das nächste. Nur mit der Liebe scheint es im Himmel auch nicht einfacher zu sein als auf der Erde: Da vergeigt einem Mozart schon mal persönlich die Stimmung und bei ihrem alten Schwarm Jens kommt Sabine auch nicht so richtig zum Zuge…
Über den Autor
Cordula Stratmann, geboren 1963, studierte zunächst Sozialarbeit und machte eine Ausbildung zur Familientherapeutin. Seit 1992 zählt sie zu den erfolgreichsten Komikerinnen Deutschlands. Über „Manngold“ (ZDF) und „Sonst gerne“ führte der Weg ins Studio von „Zimmer frei“ (WDR), wo sie als Annemie Hülchrath für Aufsehen sorgte und bald eine eigene Sendung bekam. Bis 2007 war Cordula Stratmann Hauptmieterin in der Improshow „Schillerstraße“ (Sat1). Zuletzt moderierte sie die Wissensshow „Das weiß doch jedes Kind“ (Sat1).
Cordula Stratmann erhielt bereits zahlreiche Preise: vom Deutschen Comedypreis über die Goldene Kamera bis zum Deutschen Fernsehpreis.