Wallraffs Berichte über verschiedene Zeitarbeitsfirmen lassen schlimmes befürchten. Wie in den 80ern boomt die Zeitarbeit und das mit noch mehr Anstieg der Umsätze. Gewerkschafter und Betriebsräte haben längst nicht mehr viel im Betrieb zu sagen. Auf der einen Seite macht man Kurzarbeit und in der anderen Abteilung holt man sich Leiharbeiter. Quasi die teureren Leiharbeiter vom Staat finanzieren zu lassen und das alles ganz legal. Inzwischen tragen Jobs für Leiharbeiter dazu bei, den Arbeitsmarkt zu stabilisieren. Gewerkschaften fürchten, dass mit einem neuen Boom das Beispiel Schleckers Schule macht: Die Drogeriekette ersetzte Stammpersonal durch entliehene Billiglohn-Arbeiter.
Auch hier ist wieder das Versagen unserer Regierung deutlich zu sehen. Es wird wieder den Großen zugespielt, was die Kleinen zu zahlen und zu büßen haben.
Den Aufstieg der Zeitarbeit haben die Hartz-Reformen ermöglicht. Sie machten mit der Liberalisierung der Branche die längere und intensivere Nutzung der Zeitarbeit möglich. Als der Aufschwung kam, bildeten immer mehr Unternehmen Randbelegschaften, bestückt mit Zeitarbeitern. In der Krise hielten die Unternehmen dann an den Kernbelegschaften fest –und entließen die Zeitarbeiter. http://www.welt.de/wirtschaft/article7037725/Der-zweite-Boom-der-Zeitarbeit-in-Deutschland.html