Man redet allerseits über Fachkräftemangel und unternimmt wieder einmal das Falsche. Wie wäre es, einfach mehr Fachkräfte auszubilden? Die Folgen, Arbeitskräfte aus dem Ausland zu holen kennen wir bereits aus der Vergangenheit als man einfache Arbeiter ins Land holte. Die Familien kamen nach und viele konnten sich nicht integrieren. Ich kenne einige die als Kleinkind nach Deutschland mit kamen und sich zu keinem Land zugehörig fühlen. Ihre Geburtssprache sprechen sie mehr schlecht als recht, denn sie sind ja in deutsche Schulen gegangen. Das Geburtsland ist fremd und in Deutschland sind sie die Ausländer. Man muss sich auch mal darüber Gedanken machen. Nun startet man wieder eine neue Zuwanderungs-Kampagne:
Wenn Firmen jetzt schon überall Fachkäfte finden können, kann nur der Wunsch nach Lohndumping Grund für die
neue Zuwanderungs-Kampagne sein. Es stimmte schon immer: Wer seinen Beschäftigten attraktive Löhne und sonstige Bedingungen gewährt, bekommt auch die gesuchten Leute. Wer aber etwa Akademiker nur mit Zeitverträgen, Praktika oder im internationalen Vergleich absinkenden Löhnen abspeist, braucht sich über Mangel an Fachkräften nicht zu wundern. Die ziehen weg. Wer sich hier nicht bewegt, wird auf Dauer nicht konkurrenzfähig sein. Deutschland hat schlechte Erfahrungen damit gemacht, sich vor den Einwanderungskarren der Wirtschaft spannen zu lassen, wie vor Jahrzehnten beim Zuzug billiger und ungelernter Kräfte aus Südeuropa oder der Türkei. Auch „Fachkräfte“
können schnell zur sozialen Last werden, wenn die Ökonomie wieder abschmiert.
Originaltext: | Märkische Oderzeitung |