Westerwelle und die Änderungen bei Hartz4

Die große DebatteSchneeschippen und andere gemeinnützige Arbeiten für faule Arbeitslose? Westerwelle kommt wieder mit dem Beispiel des Kellners oder der Kellnerin die zwei Kinder hat erhält in Mecklenburg Vorpommern incl. Kindergeld 1483 Euro. Ein Harzt4 Empfänger bekommt gerade mal um die 60 Euro weniger. So sagte Westerwelle. Diese Rechnung stimmt so aber nicht, denn der Hartz4 Empfänger hat noch die Möglichkeit seine Lebensmittel bei der Tafel einzukaufen, Zuschüsse für Fahrkosten zu bekommen, Berechtigungsscheine für die Kleiderkammern und noch viele andere Vergünstigungen mehr. Ich kann mir nur leider nicht vorstellen, wie dieses neue Gesetz die Faulen von den wirklich Bedürftigen unterscheiden will? Man müsste praktisch jedes eigene Schicksal das zur Arbeitslosigkeit geführt hat durchleuchten?

Ich kenne einige Beispiele aus der Umgebung: Eltern mit 3 Kindern, beide faul, sogar so faul, dass sie morgens versäumen die Kinder rechtzeitig zu wecken um sie in die Schule zu schicken. Die Kinder fallen in der Schule auf, wegen des dauernden Fernbleibens am Unterricht melden die Lehrer es dem Jugendamt. Das Jugendamt schaut vorbei und entscheidet, dort eine Familienpflegerin aus der Diakonie eingesetzt werden muss. Meist bekommen diese Aufträge die Diakonie oder ähnliche Einrichtungen. Das kostet zusätzlich Geld und zwar den Steuerzahler. Dies ist kein Einzelfall! Die Mitarbeiterin aus der Familienpflege dokumentiert jeden Tag. In diesem Bericht steht zum Beispiel in diesem Fall: Anfahrt Montag 6.30 Uhr bei Fam XXY geklingelt, keiner macht auf. Weitere 15 Minuten klopfen und klingeln, endlich um 7 Uhr geht der Türdrücker. Sie geht in den 2. Stock und bei der Familie ist noch alles dunkel, die Tür steht offen, scheint wohl jemand geöffnet zu haben, dem das permanente Klingeln auf den Wecker ging. Kinder geweckt, dass sie sich schnell waschen und anziehen. Ich gehe in die Küche um den Kindern das Frühstück zu machen. Außer ein paar alten Scheiben Brot und Margarine war nichts zu finden. Keine Milch, kein Tee, keine Marmelade im Kühlschrank nur Bier hatte es genug. Ich klopfte an der Schlafzimmer Tür, doch böse Rufe der Eltern zu mir haben mich davon abgehalten, die gnädigsten wirklich zu wecken. Ich schaute nach den Kindern im Bad, doch die saßen nur gelangweilt rum und sagten, sie finden jetzt nichts zum Anziehen. Berge von ungewaschener Wäsche liegen in der Badewanne. Es steht nur eine alte Zahnbürste in einem dreckigen Glas. Die Kleiderschränke sind nicht eingeräumt und ich habe keine Möglichkeit den Kindern etwas passendes zu finden. Erfolglos Einsatz beendet. Fahrt in die Station zur Lagebesprechung.

Wie würde wohl Herr Westerwelle hier vorgehen?