Jetzt Steuer auf Plastiktüten oder gar ein Verbot?

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In Brüssel ist man gerade wieder fleißig. Ausser der Maße einer Banane werden Glühbirnen und vieles andere verboten oder vorgeschrieben. Das mit den Plastiktüten wäre ok, wenn man sie einfach nicht mehr herstellen würde. Ich kann mich noch gut an die 70 er Jahre erinnern. Da war der Helmut Palmer  (Vater vom heutigen Bürgermeister Palmer aus Tübingen) auf dem Reutlinger Wochenmarkt schon weiter, denn der verkaufte aus dem LKW direkt an seine Kunden. Kam eine Hausfrau mit eine Plastiktüte und nicht mit einem Einkaufskorb oder Einkaufsnetz, so blamierte er sie vor allen Leuten und sie bekam kein Obst und kein Gemüse. 

30 Minuten praktisch, danach 300 Jahre lang Müll… In Italien ist man uns da schon voraus, denn da gibt es seit Beginn des Jahres keine Plastiktüten mehr.

 Am Mittwoch hat die EU-Kommission bereits einen ersten Schritt in diese Richtung gemacht. EU-Bürger und Vertreter der Verpackungsindustrie sind aufgefordert, bis August ihre Meinung in einer Online-Befragung kundzutun.

Auf diesem Weg will die Kommission herausfinden, ob es sinnvoll wäre, Plastiktüten zu besteuern oder sie vielleicht ganz zu verbieten. Man wolle „alle Lösungsmöglichkeiten“ prüfen, sagte Umweltkommissar Janez Potocnik. „Auch ein EU-weites Verbot von Tragetaschen aus Kunststoff.“

Ziel ist es, die Umwelt weniger zu belasten. „Vor 50 Jahren waren Einweg-Plastiktüten praktisch unbekannt. Heute benutzen wir sie für einige Minuten, danach belasten sie jahrzehntelang unsere Umwelt“, sagte Potocnik.

Ich zähle dies nicht zum EU wahnsinn, sondern finde diesmal eine sinvolle Sache. Plastiktüten und -beutel, egal ob sie aus Erdöl oder Maisstärke hergestellt sind, stören  die Verwertung im Kompostwerk erheblich. Daher sind die so genannten kompostierbaren Plastikbeutel und Tragetaschen sowie auch herkömmliche Plastiktüten nicht für die Biotonnen zugelassen.

Statt der kompostierbaren Tüten empfiehlt es sich, den Bioabfall schon in der Küche in Zeitungspapier oder anderes Altpapier einzuwickeln. So werden die Fliegen von den Bioabfällen ferngehalten und die entstehenden Flüssigkeiten aufgesaugt. Also alle wieder zurück zu den 60er Jahren.