Organspenden

Wie leicht zu Durchschauen ist doch das Vorhaben, auch hier die Gesetze entsprechend anzupassen. Zuerst zeigt man der Öffentlichkeit, wie viele Menschen auf eine Nieren warten müssen und das im Schnitt über 5 Jahre lang. Es gibt einfach zu wenig Spender. Man nimmt die Organspende von Steinmeier an seine Frau zum Anlass, besonders auf die Probleme hinzuweisen, dass jeder einen Spenderausweis haben sollte. Natürlich die Kanzlerin ruft dazu auf. Hat sie einen Spenderausweis? Ich mag es nicht glauben.

Das ist die Einleitung in ein neues Gesetz, das vorsieht, dass erst mal alle Organspender sind. Man braucht also keinen Ausweis mehr. Nur der es nicht will, muss dann einen Ausweis haben? Was passiert aber wenn man den mal nicht dabei hat? Vielleicht sollte mal wirklich offen über diese Organspenden gesprochen werden! Es ist ja nicht so, dass da einem Hirntoten nur eine Niere genommen wird… nein er wird regelrecht ausgeschlachtet! Dann bleibt bei mir noch der Gedanke, dass Menschen, die im Koma liegen, nichts mehr sagen können. Gab es da nicht letztens einen Fall von einem Mann, der 20 Jahre im Koma lag und kurz vor dem Ausschalten der Maschinen wieder zu sich kam? Er beschrieb, dass er alles hörte, was um ihn herum geschah, er fühlte sich wie ein Gefangener in einem Körper.

Dann gibt es da noch die Erkenntnisse, dass bei den Organentnahmen seit einiger Zeit Narkosen vor der OP verabreicht werden, weil man durch Messungen der Patienten Schmerzen feststellen konnte. Bei dem allem schleicht sich bei mir ein mulmiges Gefühl ein.

Der Tagesspiegel schreibt heute Mittag dazu die Reaktion der Ärztekammer:

Der Tagesspiegel

Berlin (ots) – Die Bundesärztekammer hat Unionsforderungen nach
einer sogenannten Widerspruchsregelung bei den Organspenden
widersprochen. Schon die Debatte darüber, ob man Verstorbenen künftig
Organe entnehmen darf, wenn sie dem nicht zu Lebzeiten widersprochen
haben, verstärke bestehende Ressentiments, sagte Vizepräsident
Frank-Ulrich Montgomery dem Berliner „Tagesspiegel“ (Montagsausgabe).
„Sie macht mehr kaputt als sie an Nutzen bringt.“ Auch gegen die
Forderung, jedem Bürger zumindest eine Entscheidung für oder gegen
die Organspende abzuverlangen, wandte sich der Ärztefunktionär. Jeder
Mensch habe auch das Recht, sich mit seinem Lebensende nicht zu
befassen, sagte er.

Der gesundheitspolitische Sprecher der Unionsfraktion, Jens Spahn,
bezeichnete die Forderung seines Kollegen Rolf Koschorrek ebenfalls
als zu weitgehend. Allerdings forderte der CDU-Politiker, „dass man
jeden Erwachsenen mindestens einmal im Leben mit dem Thema
konfrontieren muss“. Ein guter Zeitpunkt dafür wäre aus seiner Sicht
der Führerscheinerwerb, sagte Spahn dem Tagesspiegel. Im Idealfall
könne die Bereitschaft zur Organspende dann gleich auf diesem
Dokument vermerkt werden.

Originaltext: Der Tagesspiegel

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