Dioxin in Eiern und Fleisch

Das neue Jahr beginnt damit, dass wir erfahren, Dioxin in Eiern und Fleisch aufgenommen zu haben. Wieviel genau weiss keiner. Es ist bekannt, dass Dioxin ein schleichendes Gift ist. Ärzte beschreiben Dioxin Aufnahme als Mord auf Raten. In der Ausgabe des Ärzteblattes kann man die Wirkung nachlesen.
Wirkungen beim Menschen: Die akute Giftwirkung von Dioxin wird von Toxikologen als nicht sehr effektiv eingeschätzt. Die Betroffenen leiden an Übelkeit, Erbrechen und intensiven Reizungen der oberen Atemwege. „Da sich die Auswirkungen einer Dioxin-Vergiftung eher schleichend einstellen, eignet sich die Substanz nicht als unmittelbares Mordgift“, sagte Prof.Dr. med. Markus A. Rothschild, Direktor des Instituts für Rechtsmedizin der Universität Köln. Vielmehr beabsichtige man eine nachhaltige Schädigung des Opfers, sozusagen eine perfide Tötung auf Raten.

Schlamperei oder Absicht?

Schon wieder! Trotz ständig wiederkehrender Skandale um mit Dioxin
belastete Futtermittel scheinen die Behörden diese Gefahr nicht in
den Griff zu bekommen. Erst im vergangenen Frühjahr war belastetes
Futter aus Holland auch nach Niedersachsen gekommen. Fünf Jahre zuvor
wurden mehrere Bauernhöfe aus Nordrhein-Westfalen wegen des Verdachts
auf mit Dioxin belastetes Futter gesperrt.

Völlig unverständlich ist im aktuellen Fall, wie technische Fette
und Fette für Futtermittel miteinander verarbeitet werden konnten.

Das legt den Verdacht nahe, dass bei der Produktion entweder
unglaublich geschlampt wurde oder die Hersteller versuchen, auf
möglichst kostengünstige Weise Futter auf den Markt zu bringen – auf
Kosten der Gesundheit von Menschen.

Das Landwirtschaftsministerium zeigt mit dem Sperren von 1000
Betrieben in Niedersachsen zwar Entschlossenheit, kann aber über das
Versagen in der Lebensmittel-Überwachung nicht hinwegtäuschen –
Tausende verdächtige Eier sind längst verzehrt worden.

Den Behörden bleibt jetzt nur noch Schadensbegrenzung. Und die
muss kompromisslos sein. Verbraucher haben das Recht, sofort zu
erfahren, wo verdächtige Eier und andere Produkte verkauft wurden.
Außerdem müssen die Verantwortlichen im Ministerium erklären, wie mit
immer neuen Gift-Skandalen endlich Schluss gemacht werden kann.

Originaltext: Neue Osnabrücker Zeitung