Da der Goldpreis immer wieder versucht über 1400 Dollar zu bleiben, zeigt es schon deutlich, dass die Drückversuche nun ernsthafte Schwierigkeiten zu bereiten. Schon bei der Grenze von 1300 Dollar war das Spiel ähnlich, doch letztendlich gelang der Sprung immer wieder zum nächsten Hunderter. Also ein Problem der Währungen, die einer Lösung bedarf. So sagte es der Weltbank Chef Robert Zoellick. Er ist dagegen, dass Währungen wieder an Gold gekoppelt werden, man hätte ihn da wohl falsch verstanden, denn das wäre eine Rückkehr ins 19. Jahrhundert. Letzte Woche sprach er tatsächlich anders. Doch auch hier gilt: Was interessiert mich mein Geschwätz von gestern. Zoellick sieht den hohen Goldpreis als Indikator dafür, dass sich die Welt auf ein neues monetäres System zuwende, in dem der Dollar nur mehr eine von mehreren Reservewährungen mit flexiblen Wechselkursen sei.
Zoellick hat sich bereits zu Wochenbeginn in einem Gastbeitrag für die „Financial Times“ für ein neues System internationaler Wechselkurse ausgesprochen, in dem auch ein neuer Gold-Standard definiert werden sollte. Dieses System könnte das in den 1970er Jahren gescheiterte Bretton-Woods-Abkommens über feste Wechselkurse ersetzen, sagte Zoellick.
An diesem System müssten wahrscheinlich der Dollar, der Euro, der Yen, das britische Pfund und der chinesische Renminbi beteiligt sein. Warten wir bis nach dem G20 Gipfel, ob es einen Tag der Entscheidung gibt.