Deutschlands Goldreserven

Angeblich wegen hoher Transportkosten lagert unser aller, also des Staates Gold in New York, London und Paris. Wer es glaubt wird seelig. Meine Meinung: Dieses Gold gibt es nur noch auf dem Papier, so eine Art Beruhigungszertifikat. Dass dann der ganze Schwindel nicht auffliegt, hat man nun eine Idee: Deutschland schuldet seit dem 1. Weltkrieg Geld, das es zurückzahlen muss. Das Berufungsgericht des elften Gerichtsbezirks der Vereinigten Staaten gab am Montag, 9. August 2010, ein Gutachten heraus, in dem bestätigt wird, dass das US-Bezirksgericht des Southern District of Florida den Antrag Deutschlands, in dem die Abweisung der Klage im Fall World Holdings, LLC gegen die Bundesrepublik Deutschland gefordert wird, da letztere die Klage als gegenstandslos betrachtet, zurückweist. Diese Entscheidung bedeutet, dass Deutschland nicht zu souveräner Immunität bezüglich des 2008 von dem in Florida ansässigen Unternehmen World Holdings, LLC angestrengten Gerichtsverfahrens berechtigt ist. Laut der Klage soll Deutschland Schulden aus Anleihen  zurückzahlen, die aus den Jahren nach dem Ersten Weltkrieg stammen.

World Holdings reichte am 3. Juni 2008 eine abgeänderte Klage zu
dem Fall am Bundesgericht in Miami ein, um Zahlungen aus den
US-Gold-Inhaberschuldverschreibungen, bekannt als Dawes- und
Young-Anleihen, die Deutschland an Tausende amerikanische und andere
Investoren zwischen 1924 und 1930 herausgegeben hatte,
zurückzufordern. Bei den Anleihen handelt es sich um
Inhaberschuldverschreibungen, die in den Vereinigten Staaten verkauft
und an der New York Stock Exchange gehandelt wurden und durch die
vollständige Kreditwürdigkeit Deutschlands abgesichert waren. World
Holdings besitzt bzw. überwacht aktuell zahlreiche Dawes- und
Young-Anleihen, die an US-Käufer verkauft wurden, und klagt
Deutschland der Vertragsverletzung an. Das Unternehmen beruft sich
dabei auf die angebliche Verpflichtung Deutschlands, den ausstehenden
Kapitalbetrag und die aufgelaufenen Zinsen für diese Anleihen zu
bezahlen. In der Klage wird Schadenersatz in Höhe des ausstehenden
Kapitals sowie der aufgelaufenen Zinsen gefordert.

„Wir freuen uns sehr über die Entscheidung des Gerichts“, so
Michael Elsner, Motley Rice-Anwalt, der World Holdings vertritt. „Wir
kommen mit dem Fall nun voran, und unseren Kunden wird die
Möglichkeit gegeben, die Zahlungen der Anleihen, die ihnen zustehen,
einzuklagen und Deutschland haftbar zu machen.“

Informationen zu Motley Rice LLC

Motley Rice LLC ist eine der grössten US-amerikanischen
Anwaltskanzleien. Motley Rice-Anwälte sind für ihre Arbeit im Auftrag
von Asbestopfern, für die Generalstaatsanwaltschaft und den
entscheidenden Prozess gegen Big Tobacco sowie für den Prozess der
Opfer des 11. September und ihrer bahnbrechenden Klage gegen
Geldgeber für Terroristen bekannt. Mit ihren mehr als 60 Anwälten und
Hunderten von Mitarbeitern ist die Kanzlei meist für komplizierte
Gerichtsverfahren zuständig, darunter Fälle von Flugzeugkatastrophen,
Wertpapier- und Verbraucherbetrug, Aktionärsrechte, Konkurs aufgrund
von Asbest, Berufskrankheiten wie Mesotheliom, Erkrankungen durch
Umweltverschmutzung, Menschenrechte, Drogen und Versagen
medizinischer Geräte. Motley Rice hat seinen Hauptsitz in Mount
Pleasant, South Carolina, und verfügt über Niederlassungen in
Connecticut; Washington, D.C.; New York; Rhode Island und West
Virginia. Für weitere Informationen zu Motley Rice LLC und dem
Gerichtsverfahren World Holdings gegen die Bundesrepublik Deutschland
kontaktieren Sie den Motley Rice-Anwalt Mike Elsner (New York, South
Carolina, Virginia)

Originaltext: Motley Rice, LLC

Im Juni 2010 besaß Deutschland 3.406,8 Tonnen Gold. Dies entspricht einem theoretischen Marktwert von zurzeit 101,9 Milliarden Euro. Zugrundegelegt wurde ein Preis von 29,91 Euro pro Gramm oder 930,15 Euro = 1.190,5 US-Dollar pro Feinunze (Goldpreis vom 23. Juli 2010). Der Goldanteil an den gesamten nationalen Devisenreserven lag bei 68,1 Prozent (2000 = 36,0 Prozent). Das Edelmetall ist in Barren mit einer Größe von 12,5 Kilogramm gegossen und wird überwiegend außerhalb der Grenzen Deutschlands, wo es entstanden ist, gehalten: Deutsche Goldbarren lagern in einem Tresor bei der Federal Reserve Bank of New York, bei der Bank of England in London und der Banque de France in Paris.[4]

In den 1950er und 1960er Jahren waren der Bundesbank dort aufgrund deutscher Exportüberschüsse die Goldreserven von anderen Nationen übertragen worden. Wegen der hohen Transport- und Baukosten neuer Tresore lehnt es die Bundesbank aus betriebswirtschaftlichen Gründen ab, die Goldbarren nach Deutschland zu schaffen. Das Gold dient hauptsächlich der natürlichen Absicherung gegen starke Schwankungen des Dollarkurses an den Devisenmärkten: Verluste bei den Dollarbeständen können teilweise durch Gewinne auf die Goldbestände ausgeglichen werden und umgekehrt. Einnahmen erzielt die Bundesbank auch im Goldleihgeschäft. So verleiht sie deutsches Gold kurzfristig an international tätige Banken.[5] Dabei geht die Bundesbank das Risiko des Goldverlustes ein. Gold kann nicht insolvent gehen, Goldforderungen aber können notleidend werden.

Spekulationen, Deutschland könne nicht frei über das Edelmetall Gold verfügen oder die Reserven befinden sich nicht mehr in den Tresoren, wies die Deutsche Bundesbank zurück. 2004 sagte Hans-Helmut Kotz, Mitglied des Vorstands der Deutschen Bundesbank: Das Thema Gold ist mythisch überfrachtet. Das begünstigt offenbar das Entstehen gänzlich unplausibler Theorien.