Die Suche nach den magischen Orten des Goldes

manekiGold! Kein anderer Stoff verkörpert so sehr den Mythos von Reichtum und Glück. Seit Jahrtausenden trieb Gold die Menschen dazu, fremde Länder zu erobern und Kriege zu führen; kein Weg war zu weit, keine Mühe zu groß, um es zu bergen und zu besitzen. Viele Kunstschätze der Welt sind aus purem Gold und künden noch heute vom Wohlstand ihrer Besitzer. Doch woher kam dieses Gold? Wo wurde es abgebaut? Wie kam es in die Schatzkammern der verschiedenen Völker? Wer weiß heute noch um die einstigen geheimnisvollen Plätze, um die Fundstellen in der Erde und in den Flüssen?

Die erste Folge der vierteiligen Dokumentationsreihe erzählt die spannende Geschichte zweier Expeditionen in die „Grüne Hölle“ Papua-Neuguineas, auf der Suche nach dem glänzenden Metall. Wir begeben uns auf die Suche nach den magischen Orten des Goldes, unternehmen Expeditionen nach Papua Neuguinea, Mali, Kirgistan und Alaska. Wir entdecken das Gold der Grünen Hölle, die Goldminen des Königs Kanga Mussa, die Schatzkammern der wilden Steppenreiter und das Gold vom wilden Strom.

1884. Zum ersten Mal weht die Flagge des Kaiserreiches über der Küste Papua-Neuguineas. Kokos-Plantagen sollen reichlich Profit abwerfen. Doch lange Jahre profitieren nur die Moskitos von der Anwesenheit der deutschen Kolonisatoren, bis ein gewisser Rudolf Oldörp eine Idee hat: Im unerforschten Landesinneren vermutet er ein „Eldorado“. Vom folgenden Goldabenteuer desKolonisten wissen wir nur durch einen einzigen Brief aus demJahre 1909. Aber die spärlichen Zeilen führen uns zu Schauplätzen einer dramatischen Jagd nach dem Gold der Grünen Hölle.

Beinahe hundert Jahre später durchstreifen wieder zwei Deutsche das unwegsame Bergland Papuas. Mit den Aufzeichnungen Oldörps im Gepäck suchen sie auf den Spuren der Glücksritter von damals immer noch dasselbe: Gold! Ariane Golpira und ihr Partner Michael Dianda sind im Kanu unterwegs, dem einzigen Fortbewegungsmittel in einem Land ohne Straßen. Der Trip im Einbaum ist für das ehemalige Mannequin mittlerweile Routine. Vor acht Jahren hat sie der Modewelt „Adieu“ gesagt, vom Goldfieber gepackt. Die Wildnis als Herausforderung.

Ariane erinnert sich: „Zuerst war es wie ein Hammerschlag, wenn man als Zivilisierter in so eine phantastische Wunderwelt eintaucht. Die ersten zwei Jahre hatte ich auch unwahrscheinliche Angst. Michael sagte mir damals, ich zeig dir erst einmal das Überleben im Urwald, dann kommt erst die Goldarbeit.“

Der Kosmos der Papuas wird bis heute beherrscht von Geistern, Riten, Gewalt. Die Goldsucher stoßen in eine oft noch unberührte, fremde Welt vor, die gerade erst der Steinzeit entwachsen ist. Ein rätselhaftes Land mit über 700 verschiedenen Sprachen, unzähligen Clans und ebenso vielen Ritualen: Für den Fremden gefährlich und undurchschaubar. Für die deutsche Goldexpedition von 1909 ist die Schattenwelt des Urwalds besonders „dunkel“. Terra Incognita, unbekanntes „Menschenfreser-Land“, noch nie zuvor von einem Weißen betreten. Obwohl sie nach unsäglichen Strapazen endlich das schimmernde Metall finden, sollte das Abenteuer tragisch für sie enden …

Die modernen Goldsucher haben mehr Glück, sie finden Gold und friedliche Eingeborene. Mit ihrer ökologisch ausgerichteten Arbeit wollen sie den Menschen vor Ort ein Gegenkonzept zur umweltverschlingenden Ausbeutung des Landes durch internationale Großminen aufzeigen. Michael erzählt stolz: „Wenn wir nach acht Monaten eine Schürfstelle verlassen, sieht der Fluß genauso aus wie vorher. Man merkt gar nicht, dass wir da waren. Er ist nur ein paar Kilogramm Gold leichter.“

Der Film erzählt die spannenden Geschichten der beiden Expeditionen ins Ungewisse, berichtet von Triumph und Tragödie. Nach 45 Minuten ist dem Zuschauer klar: An jeder Unze Gold kleben Blut, Schweiß und Tränen.