Die weltweite Finanz-und Wirtschaftskrise

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Angesichts der weltweiten Finanz- und Wirtschaftskrise wächst bei vielen Menschen die Sorge, was mit dem ersparten Vermögen geschieht und wo sich überhaupt noch Investitionen lohnen. Das Magazin Reader’s Digest gibt in seiner Mai-Ausgabe wichtige Tipps, welche Chancen in der Krise stecken, wo es Schnäppchen gibt und wo man Vorsicht walten lassen sollte.

Populär ist derzeit die so genannte Abwrackprämie, bei der der Staat 2500 Euro Zuschuss bezahlt, wenn man sein bisheriges Auto, das mindestens neun Jahre alt sein muss, verschrotten lässt und sich im Gegenzug einen Neu- oder Jahreswagen kauft. Das Geschäft rechnet sich allerdings nur, wenn der Verkauf des Gebrauchtwagens weniger als 2500 Euro bringen würde. Und angesichts des bundesweit großen Interesses an der Abwrackprämie und des damit verbundenen Antragsstaus ist es ratsam, sich vor der Aktion beim Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle über den Stand der Dinge zu erkundigen.

Weniger Vorsicht ist bei einer Sanierung oder Renovierung der Wohnung oder des eigenen Hauses notwendig. Zum einen leiden viele Handwerksbetriebe unter der allgemeinen Auftragsflaute, sodass es Spielraum für Preisverhandlungen gibt. Zum anderen lassen sich Handwerkerrechnungen zu Teilen steuerlich absetzen. Hinzu kommt: Die bundeseigene Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) gewährt derzeit zinsgünstige Kredite und Zuschüsse von bis zu 3750 Euro für energiesparende Modernisierungsmaßnahmen. Die Anträge dazu hält jede Hausbank bereit.

Ein gutes Geschäft winkt auch beim Thema Reisen. Da das britische Pfund und die norwegische Krone gegenüber dem Euro an Wert verloren haben, lohnen sich Trips in diese beiden Länder genauso wie in das von der Finanzkrise schwer gebeutelte Island. Auch eine Reise in die Karibik kann im Vergleich zu früher jetzt durchaus erschwinglich sein. Der Grund: Viele Stammkunden aus den USA bleiben wegen der Krise als Kunde weg, manche Hotels bieten deshalb Sonderangebote für Europäer an.

Wer neben Flug und Hotel auch bei der täglichen Reisekasse sparen will, sollte sich frühzeitig bei seiner Bank mit Travellerschecks der jeweiligen Landeswährung eindecken. Der Trick: Wenn die Wechselkurse in den nächsten Monaten wieder steigen, hat man sich gutes Urlaubsgeld gesichert, das obendrein diebstahlsicher ist. Denn im Gegensatz zu Bargeld werden Reiseschecks bei Verlust ersetzt.

Wer sein Geld nicht in einen Hauskauf, in die Wohnungssanierung oder in Reisen investieren möchte, sondern mit einem Aktienkauf liebäugelt, sollte angesichts der weltweit unsicheren Lage an den Finanzmärkten vorsichtig sein. Der Rat der Experten: Nur jenes Geld in Aktien oder Fonds anlegen, das man zehn bis 20 Jahre entbehren kann. Wichtig auch: Anlagen sind derzeit in jenen Bereichen ratsam, die noch Wachstumspotenzial haben, also zum Beispiel in Unternehmen der erneuerbaren Energien. Ohnehin gilt: Für Erlöse, die seit 1. Januar dieses Jahres aus Aktien oder Fonds erzielt wurden, gilt seither die Abgeltungssteuer – die Bank behält also 25 Prozent des Kursgewinnes automatisch ein.

Sicherer und womöglich effektiver ist die klassische Geldanlage in Form von Tages- oder Festgeldkonten. Wichtig zu wissen: Durch gesetzlich festgeschriebene Sicherungssysteme sind diese Ersparnisse geschützt. Sollte eine Bank pleite gehen, bürgt der Staat. Allerdings gelten in Europa ganz unterschiedliche Regelungen. Es ist deshalb ratsam, vor der Geldanlage gerade bei ausländischen Banken zu prüfen, bis zu welchem Betrag das Guthaben im Pleitefall gesichert ist. Derzeit liegt die EU-weite Mindestabsicherungsgrenze bei 20.000 Euro, ab Juli dieses Jahres wird der Betrag auf 50.000 Euro erhöht.

Entwarnung gilt auch für die private Alterversorgung. Für kapitalgebundene Lebensversicherungen und Rentenversicherungen sowie Rieser-Produkte ist der Erhalt des eingezahlten Kapitals gesichert. Sollten einzelne Versicherungen bankrott gehen, übernimmt wie bei den Banken eine Sicherungsgesellschaft die Ansprüche. Es macht also keinen Sinn, wegen der Finanzkrise die Verträge zu kündigen. Dies führt nur zu massiven Verlusten. Wer seinen Job verliert und noch keine neue Arbeitsstelle hat, sollte stattdessen bei der Versicherung nachfragen, ob die Zahlungen vorübergehend ausgesetzt oder minimiert werden können.

Für weitere Informationen zu diesem Reader’s Digest-Thema stehen wir Ihnen gerne zur Verfügung. Die Mai-Ausgabe von Reader’s Digest Deutschland ist ab 27. April an zentralen Kiosken erhältlich.