Jetzt schaut alles auf Spanien, das noch die letzten Zuckungen macht und verzweifelt versucht dem Tod zu entfliehen. Experten rechnen auf jeden Fall damit, dass der Euro auseinanderbrechen wird. Die Chance, das zu verhindern wurde verspielt. Wir hätten eine einheitliche Wirtschaftspolitik gebraucht, nur so hätte der Euro eine Chance gehabt.
Jeder der denken kann, weiß lange, dass dieses Aufbauen von Schulden der Euroländer und bei Privatpersonen eines Tages aufgelöst werden muss. Der grosse Hammer kommt aber erst: Die Staatsschulden die wir heute haben, sind ja nur ein Bruchteil dessen, was noch auf alle zukommt, die ein umlagefinanziertes Gesundheits- und Altersvorsorgesystem haben. Wenn diese Schulden für diese Sozial-Systeme noch dazukommen, müssen die Staaten umschulden. Die gsamten Länder der Eurozone haben aber kein nachhaltiges Businessmodell.
Politisch ist es nicht gewollt den Euro aufzugeben, jeder weiß, dass das für jedes Land in einer Katastrophe enden kann. Alle rufen nach der D-Mark, doch so wie es einmal war wird es sicher nicht. Man kann sich zwar vorstellen, dass die Gemeinschaftswährung als Eurozonenabrechnungsverkehrsmittel bestehen bleibt, die verschiedenen Länder aber Parallell die Alt-Währungen wieder einführen. Wie sollte es bei so einer engen Verflochtenheit sonst funktionieren, wenn nur einige Länder aus dem Euro aussteigen? Würden dann die Euroscheine mit der Kennzeichnung des aussteigenden Landes keine Gültigkeit mehr besitzen? Höchst problematisch, die Scheine nach dem kleinen Zeichen abzusuchen. Ich denke, dass das so nicht geht. Diese Scheine sind durch die ganze Welt verteilt. Der Aufwand wäre gigantisch.
Da es um den Dollar nicht besser bestellt ist, ist es sicher, in Sachwerte zu investieren. Gold und Silber ist der Favorit. Man sollte aber nur in physisches Gold investieren, nicht in Zertifikate oder sonstige Derivate. Erstens verdienten an Zertifikaten Dritte mit und zweitens könnten diese sich wie bei Lehman Brothers, in Luft auflösen.
Es gab unterschiedliche Lösungsansätze: Eine oft zitierte Möglichkeit ist ein vorübergehender Ausstieg Griechenlands aus dem Euro. Das ist für uns völlig unvorstellbar. Dann geht als nächstes Portugal raus, um seine Wettbewerbsfähigkeit zu stärken und dann bricht der Ansatz relativ schnell zusammen. Die Idee eines Nord- und eines Südeuro sei politisch auch nicht vorstellbar. Bei Belgien scheiden sich ja schon die Geister. Weiter unvorstellbar wäre, dass Deutschland gemeinsam mit Österreich und den Niederlanden ausscheidet.
Eine Gelegenheit ist verpasst.
Bei den Staatsschulden ist die Gelegenheit verpasst worden, das Richtige zu tun. „Das erste Maiwochenende 2010 war die Gezeitenwende. Bei der Aufstellung der Rettungsschirme sind zu der Zeit alle bisherigen Prinzipien über Bord geworfen worden. Wir hatten uns einen geordneten Staatsbankrott erwartet. Das wäre weniger schlimm gewesen, als das was uns jetzt erwartet. Stattdessen kauft nun die EZB weiter Staatspapiere auf.
„Lustig ist es, wenn es heißt, griechische Anleihen seien zwei Mal überzeichnet worden“. Zwei Tage später befinden sie sich dann in der Bilanz der Europäischen Zentralbank. „Diese haben sich in den vergangenen zwei Jahren verdoppelt“. Inzwischen stellt sich bereits die Frage, ob die EZB dadurch pleite gehe. „Jeder der sein Lehrbuch kennt, weiß dass Inflation die Ausweitung der Geldbasis ist.Preisveränderungen sind nur ein Symptom davon. Die Inflation haben wir schon. Es schlägt sich ja auch schon in den Preisen nieder. Das Schuldenproblem langfristig über Inflation zu lösen geht nicht auf.
Es läuft wie bei einer Firma, die vor der Insolvenz steht, immer wieder das selbe Schema und keiner hat davon gelernt. Zuerst wird an den Bleistiften gespart und extra einer beauftragt, jetzt dafür zuständig zu sein, dass nicht zuviel Büromaterial verbraucht wird. Die ganzen Einsparungen werden in Zahlen der Bank vorgelegt und die geben dann wieder Kredite. Dann wird noch mehr eingespart, die Mitarbeiter bekommen kein Weihnachtsgeld und kein Urlaubsgeld mehr. Entlassungen stehen an und für evtl. Aufträge stellt man Zeitarbeiter ein, obwohl man dafür 2 Leute für einen ersetzen muss. Die Chefs schliessen die Kantine, die ja auch unnötig Kosten verursacht. Die Chefs machen Fehler, weil sie unter Stress nicht mehr klar denken können. Sie sehen nur den Bankrott und den wollen sie mit allen Mitteln abwenden.
Ein altes Sprichtwort sagt: Spare in der Zeit, dann hast Du in der Not! Dies gilt heute wie früher. Man hat aber in der Zeit in den Vollen gelebt und dachte, es geht immer so weiter…