Pro Tag 500 Zwangsversteigerungen in Spanien


 Als der Euro für Spanien kam kostete das Haus das vorher in Peseten verkauft wurde, in Euro mehr als das Doppelte. Die Baufirmen schossen wie Pilze aus dem Boden und es gab nur noch reiche Spanier. Jeder hatte ein nagelneues Auto, ein Haus und eine Firma. Mit Immobilien konnten sie sich eine goldene Nase verdienen. Urlauber und Rentner kauften sich überteuerte Häuser und alle meinten sie können an dem Boom auch noch verdienen. Ein primitives Haus kostete bereits mehr in Spanien als eine Villa in Deutschland.  Die Banken zahlten 100 Prozent Finanzierung und Geld gab es weiteres über den wirklichen Wert hinaus. 

Großzügig gaben die Städte Grundstücke zum Bau von Urbanisationen zur Miete. Jetzt hört man, dass plötzlich diese Bebauung Geld kostet und zwar so viel, dass es mehr als das Haus selber wert ist. Viele konnten diese Kosten für das Grundstück nicht bezahlen, verließen das Haus und zahlten ihre Hypotheken nicht mehr. Auch diese Urbanisationen gleichen einer Geisterstadt.
 
Jetzt wird bekannt, dass fast 10 Prozent der finanzierten Immobilien zu hoch in den Büchern der Banken stehen. Da mal ein Gefälligkeitswertgutachten und dort mal eines und alles voll finanziert. Das konnte ja nicht lange gut gehen. Zur Zeit werden täglich über 500 Wohnungen und Häuser von den Banken versteigert, weil die Kreditkunden ihr Hypotheken nicht mehr zahlen können. Vor einem Jahr waren es noch 300 Immobilien pro Tag, die unter den Hammer kamen. Die Banken sitzen nun auf den Gemäuern und bekommen sie nicht mehr los. Auch bei den Versteigerungen werden nicht mal 50 Prozent geboten, denn das Überangebot ist zu groß. Um noch ein paar Euro zu retten, werden jetzt wieder neue Kunden gesucht, denen man natürlich wieder mit einem verlockenden Angebot entgegen kommt, dass sie überhaupt kaufen. Wieder mit einer 100 % Finanzierung, doch mit einem neuen Dummen.

Das restliche Geld wird nicht aus den Büchern gebucht sondern von den vorherigen Käufern, die das Geld schulden, noch einmal geholt. Die EU Gesetze sind auch übergreifend in dem Land, in dem der Schuldner lebt. Die Bank wird also auch in Deutschland oder Großbritannien pfänden. Wenn dann einer ein Häuschen hat, kann dies auch verwertet werden.

Da werden sich viele wundern, wenn sie Besuch vom Gerichtsvolzieher bekommen.

Die Makler in Spanien können auch dicht machen, denn Immobilin kauft man jetzt bei der Bank. Die kassieren dann die Provision und machen wenigstens ihre 25 Prozent für einen Gewinn. Von den Verlusten redet keiner, denn die Verluste sind in den Bilanzen der Banken Forderungen, die dem Enteigneten zugeschrieben werden. Ob man sie jemals bekommt, steht da nicht drauf. Man rechnet mit Kreditforderungen von 181.000.000.000 €!  Allein 100.000 Immobilien sollen im Bankenbesitz sein, die bei Versteigerungen nicht weg gingen.

Nun ja, wenn das so weiter geht, kann man im Frühjahr 2011 tatsächlich für ein paar Unzen Gold so ein Häuschen am Meer ergattern. Man kann dann nur noch hoffen, dass nach dem Zusammenbruch des Euro jeder sein Häuschen und sein Grundstück behalten kann. Man erinnere sich an Francos Zeiten.