Kurze Rettung an den Finanzmärkten

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Stabile Finanzmärkte verlangen mehr Reformen, die von Grund auf geändert werden. Solange Gelder nicht wie vorgesehen für den Wachstumsmarkt zur Verfügung gestellt werden, solange wird weiterhin mit dem Geld Zockerei und Unfug betrieben. Partiallösungen und Lippenbekenntnisse sind zu wenig und eine sichere Garantie für die nächste Krise. Selbst die größten Verfechter der internationalen Finanzmarktliberalisierung würden sich heute davor hüten, den Finanzmärkten ein Zeugnis für ihren Beitrag zur Stabilität und Effizienz der Wirtschaft auszustellen. So sind es nun die Zocker – institutionalisiert in Investmentbanken und Spekulationsfonds -, die in Krisenzeiten den Glauben an die unsichtbare Hand des Marktes verlieren und nach der schützenden, recht sichtbaren Hand des Staates rufen. Dieser steht auf Abruf bereit und pumpt Milliarden an Steuergeldern in die Rettung der maroden Geldinstitute, die zuvor noch für Bildung, Gesundheit und Soziales gefehlt haben sollen.

So schreibt z.B. der http://derstandard.at: Eine wirkliche Stabilisierung der Finanzmärkte muss an verschiedenen grundlegenden Ebenen ansetzen. Erstens muss die internationale Zusammenarbeit intensiviert werden: Steueroasen sind zu schließen, der freie Kapitalverkehr ist einzuschränken und eine globale oder vorerst EU-weite Finanzmarktaufsicht muss installiert werden. Zweitens müssen die Akteure und Produkte streng reguliert werden: Ähnlich wie bei Medikamenten müssen Derivate einer Zulassungspflicht unterworfen werden und sollten nur mehr innerhalb von Börsen, also nicht mehr over-the-counter (OTC), gehandelt werden dürfen. Kapitalanlagegesellschaften (Investment-, Hegde- und Private-Equity-Fonds) sollten EU-weit einheitlich geregelt werden. Für ihre Spekulationsgeschäfte sollten sie keine Kredite erhalten dürfen. Privates Rating sollte verboten und durch öffentliches ersetzt werden.