Deutschland hat nach den USA die größten Goldreserven. Doch wo befindet sich unser Gold? Einem Bericht im Fernsehen zufolge müssten die größten Goldreserven Deutschlands in den USA New York lagern. Teils etwas in England und etwas in Deutschland. Auf www.Zeitenwende.de ist zu lesen: „Alle Insider haben keinen Zweifel daran, daß der allergrößte Teil der deutschen Goldreserven in den USA liegt. Und zwar nicht in Fort Knox wie oft kolportiert wird, sondern im Keller der Federal Reserve Bank in New York, also unter dem Straßenpflaster von Manhattan.“
Verschiedene deutsche Tageszeitungen publizierten schon 1997 einen Artikel, worin Peter Bakstansky, Vizepräsident und Pressechef der New Yorker Federal Reserve, mit den Worten zitiert wird: „Wir haben hier 700.000 Goldbarren, die Währungsgoldreserven von insgesamt 60 Ländern. Hier befindet sich der größte Goldschatz der Erde.“ – Mit einem damaligen Wert von rund 124 Milliarden Dollar. Da stimmt es nachdenklich, daß das amerikanische Schatzamt schon seit über 50 Jahren keine unabhängige Prüfung der in den USA eingebunkerten Goldbestände mehr zuläßt. Rein theoretisch könnte also der Tresor der Federal Reserve Bank leergeräumt sein – und niemand würde es mitkriegen. Im Blessing Brief hat www.zeitenwende.de veröffentlicht: Deutschland darf nicht einmal daran denken, seine Goldreserven aus den USA zurückzuholen. Bandulet zitiert ein früheres Mitglied des Zentralbankrates, wonach die Bundesbank ihr Gold allenfalls nur unter einem Vorwand und in kleinen Mengen aus New York abziehen könne – alles andere werde als Mißtrauensbekundung aufgefaßt.
Historischer Hintergrund ist das als ‚Blessing Brief‘ bekannt gewordene Zugeständnis von Karl Blessing an die Amerikaner. Blessing stand von 1958 bis 1970 der Bundesbank vor. Ende der Sechzigerjahre verlangten die USA einen neuen finanziellen Ausgleich für ihre Stationierungskosten in Deutschland. Da Bonn zahlungsunwillig war, einigte man sich darauf, daß die Bundesbank ihre Goldreserven nicht aus den USA abziehen werde, solange die USA militärische Stützpunkte in Deutschland unterhalten. Damals, 1968, hatte General de Gaulle nämlich genau das getan und extra ein Kriegsschiff nach Amerika gesandt, um tonnenweise französisches Gold heimzuholen. Wenig später brachen in Paris die großen Mai-Unruhen aus.
Während Malaysias Ex-Premier Mahathir die Einführung einer auf Gold basierenden islamischen Währung – den Gold-Dinar – fordert, werfen die westlichen Zentralbanken weiterhin die Goldreserven ihrer Völker auf den Markt, um den Goldpreis niedrig zu halten. Doch wer kauft all dieses Gold zu billigen Preisen – und wozu? Darüber sollte man nachdenken. Wenn ein Gold Dinar als einzigstes Zahlungsmittel zur Verfügung stehen soll, so dürfte es jedem klar sein, was für ein Szenario im Gange ist. Gold ist zwar unproduktiv, doch in Krisenzeiten eine Sicherheit.