Geld, Gold und Gottspieler

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Die Sozialsysteme der Wohlfahrts- und Sozialstaaten der westlichen Welt steuern dem Zusammenbruch entgegen. Viele sind bereits am Ende und werden nur noch mit budgetpolitischen Tricks und betrügerischen Manipulationen mühsam aufrechterhalten. Der Wohlstand der Industrienationen besteht seit rund drei Jahrzehnten zu einem Gutteil nur noch aus Schein und Illusion – konkret: aus Kapitalverzehr – und steht mit seinen Fundamenten auf dem schlammigen Untergrund eines riesigen Schuldenmeeres. Es ist nur eine Frage der (relativ kurzen) Zeit, bis diese Scheinwelt in sich zusammenbricht.

Ob der Kollaps mit galoppierender Inflation oder mit scharfer Deflation (oder beidem nacheinander) einhergeht, und ob er in eine jahrelang marodierende Rezession oder in eine schwere Depression mit reihum ablaufenden Staatsbankrotten mündet, sind offene Fragen. Dass der Turmbau zu Babel zu Ende ist und die Industrienationen in eine Periode der Verarmung eintreten, steht fest.

Die Gründe für das Desaster sind vi elfältig, und die Literatur über die Ursachen ist endlos. Eine der wichtigsten Ursachen jedoch – wahrscheinlich sogar die Hauptursache – wird fast nie genannt und weltweit nur von einer Handvoll Ökonomen thematisiert: das falsche Geld, das nationalisierte – also sozialisierte Papiergeldsystem, welches den monetären Kreislauf sukzessive vergiftet und die Leistungskräfte der Volkswirtschaften zerstört. Das Schweigen der Ökonomen zu diesem Thema hat wiederum seine Gründe; der wichtigste davon klingt ungeheuerlich – und ist doch traurige Wahrheit: Nur wenige Ökonomen wissen, was Geld ist. Genauer: Kaum einer kennt das Wesen des Geldes.

Das vorliegende Buch will die Lösung des Geldrätsels (die schon lange bekannt ist) offenkundig machen und darlegen, welche schwerwiegenden Folgen das besagte Nichtwissen (oder Nichtwissenwollen) in der Wirtschaftsgeschichte – vor allem in der Wirtschaftsgeschichte der letzten 100 Jahre – hatte und nach wie vor hat.

Roland Baader ist einer der bekanntesten liberalen Geldtheoretiker Deutschlands, und er ist ein „von nichts und niemandem abhängiger Autor“. Er schreibt populärwissenschaftlich und verständlich, und bezieht sich durchgehend auf die wissenschaftlichen Arbeiten berühmter Liberalisten (primär der Österreichischen Schule für Nationalökonomie), darunter Friedrich von Hayek, Ludwig von Mises, Martin van Crefeld, Adam Smith.

Es ist laut Baader falsch und „verhängnisvoll“, dass Wirtschaftskrisen und Miseren oft der freien Marktwirtschaft zugeschrieben würden, denn die eigentliche Ursache sei das ungedeckte Geld- und Kreditsystem. Der freie Markt funktioniere hervorragend und garantiere dem Einzelnen reale Freiheit, doch unser heutiges System entspräche durch die massiven Eingriffe und Regelungen seitens des Staates und einer Staatsquote von über 50% eher einer monetären Planwirtschaft. Im ‚Sozialstaat‘ verteilten Politiker mit großem Tamtam nur das Geld, das sie vorher per Höchststeuern, versteckter Enteignung durch Inflation und Staatsverschuldung dem Volk abgenommen hätten. Eigenverantwortung, Selbstvorsorge, Vermögensaufbau, Ersparnisse, Sicherheit der Familie hätte der Sozialstaat zerstört und die Menschen abhängig gemacht. Wir zahlen einerseits hohe Sozialabgaben und fordern infolge Verarmung nach immer mehr Sozialstaat. Ein Teufelskreis, in dessen Mitte sich die Geld verteilende politische Kaste breit gemacht hat – und eine Geld verteilende Hochfinanz hinter den Zentralbanken. Baader nennt sie die „Gottspieler“. Ein solcher Staat kaufe sich natürlich die Ökonomen und Institute, die sein Falschgeld schönreden (am meisten kritisiert Baader übrigens die ‚Politics by Schuldenmachen‘ von John M. Keynes).