Wohl dem, der nichts mehr hat

Die Medaille hat immer zwei Seiten. Wenn man nichts mehr hat, kann einem auch nichts mehr genommen werden. Man sieht in Spanien, wie schnell es geht, dass Häuser und Wohnungen verstaatlicht werden. Es ist ja nicht nur die Wirtschaftskrise, die Käufer davon abhält, in Spanien ein Haus zu kaufen und den Lebensabend in wärmeren Gefilden zu erleben. 45 000 Häuser und Wohnungen in ganz Spanien fallen unter das Gesetz, das es zwar schon länger geben soll, doch in Spanien gibt es viel Gesetze, von denen keiner weiß. Nun wird es angewendet und viele Menschen verlieren Haus und Hof an den Staat.

Das Handelsblatt schreibt: „Die Vermessungen sind noch immer nicht abgeschlossen und sollen bis 2011 beendet sein. Die konservative Regierung (1996-2004) hatte das Gesetz praktisch nicht in die Tat umgesetzt“. Da werden sich die Spanier noch einiges offen lassen. Wo fängt die Küste an und wo hört sie auf? Weit bis ins Landesinnere sind Häuser bedroht und man kann das Küstenegsetz auch noch mal schnell nachbessern und überhaupt Ausländer zu enteignen. Die Regierung Zapateros hat dieser Tage nicht wichtigeres zu tun, als den EU-Beitritt der Türkei zu forcieren, obwohl ihr wirtschaftlich das Wasser bis zum Hals steht. Auch sozialen Sprengstoff gibt es dort genügend, wie diese Verstaatlichung von Häusern im Küstenbereich. Zeitdiagnose.blog.de schreibt: „1936 verkündete der spanische Präsident Manuel Azaña, daß Spanien aufgehört habe, ein katholisches Land zu. Die Volksfrontregierung verfolgte die Kirche und ihre Priester auf jede nur erdenkliche Weise und zwar mit einer Bestialität über die heute nur ungerne berichtet wird. Machte ihnen General Franco und seine Truppen machten vor siebzig Jahren ihnen einen Strich durch die Rechnung, so verkündete der gegenwärtige spanische Ministerpräsident Zapatero in diesem Jahr öffentlich „diesmal werde man es schaffen“. Doch die Wenigsten verstanden die Bedeutung dieser Worte.

Wer hat in solchen Zeiten noch Garantie für irgend etwas. Wenn z.B. die EU zusammenbricht, kocht jeder wieder sein eigenes Süppchen. Francos Zeiten sind noch in den Köpfen. Doch wo steht Deutschland? Können wir uns nicht mehr erinnern an die DDR Zeiten? In denen man aufpassen musste, was man sagt? Die Gefängnisse waren voll von Leuten, die Ihre Meinung von sich gaben.